Ein Zimmer und seine Geschichte:
Das zum Teil in einer Felswand liegende Zimmer ist mit einem hohen Deckengewölbe aus dem 18. Jahrhundert veredelt. Im Fels sind noch zwei Millionen Jahre alte Meeresfossilien zu entdecken. Der aus zwei Bereichen bestehende Raum wurde 1756 gebaut. Im ersten, elegant und wohnlich, steht das Bett mit seinem steinernen Kopfteil unter einem Deckengewölbe aus dem 18. Jahrhundert. Im zweiten, dort, wo sich einst die Küche der Abtresidenz befand, ist heute in einem der Kamine eine Dusche mit Wassermassage untergebracht. Nachdem die Äbte durch ein Napoleonisches Gesetz enteignet worden waren, zog die Familie „Quaparraun“ in diesen Teil des Hauses und bewohnte ihn bis 1958, als die Sassi per Gesetz geräumt und die Bewohner in neue Wohnviertel umgesiedelt wurden. Von der kleinen Terrasse aus, die zu diesem und einem anderen Zimmer führt, hat man einen wunderbaren Blick auf die gegenüberliegende Murgia-Landschaft mit der Gravina-Schlucht und dem Archäologischen Park der Felsenkirchen. Steht man direkt am Terrassengeländer, kann man auch den Glockenturm der Kathedrale sehen. Das Deckengewölbe des Zimmers hat zwei Oberlichtfenster ohne Aussicht, die per Schalter geöffnet, geschlossen und verdunkelt werden können. „Quaparraun“, Dickkopf oder Trotzkopf im Materaner Dialekt, war der Beiname der letzten Familie, die hier bis zur Räumung der Sassi in den Fünfzigerjahren wohnte.
